Das Schöne ist das Symbol des Sittlich-Guten.
Immanuel Kant
Im Zusammenhang mit dem 300. Geburtstag von Immanuel Kant in diesem Jahr organisiert die Bayerische Akademie der Schönen Künste eine Reihe von Vorträgen zum Thema Urteilskraft – Gibt es Maßstäbe für Werte und Wertungen? Die Frage nach Werten und Wertung, die Kants Kritik der Urteilskraft zugrunde liegt, soll auf verschiedene Themenbereiche bezogen werden und als Leitlinie dienen, um Maßstäbe zu reflektieren, die uns bewusst oder unbewusst leiten beziehungsweise für unsere heutige Gesellschaft von Bedeutung sein können.
Die Referenten:
30.4. Wilhelm Vossenkuhl
7.5. Martin Düchs
10.6. Horst Dreier
18.6. Thomas Meyer
3.7. Barbara Neymeyr
18.9. Edgar Grande
25.9. Ulrich Pfisterer
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Die Genese des neuzeitlichen Kunst-Begriffs hing entscheidend mit einer komplexen Dynamik von Wertzuschreibungen zusammen. »Das moderne System der Künste« (Paul Oskar Kristeller), wie es sich bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts herausbildete, resultierte dabei nicht nur aus (theologischen, philosophischen, ästhetischen) Reflexionen. Beteiligt war ein breites Spektrum von Faktoren, die von veränderten Modalitäten der Entlohnung von Malern und Bildhauern über eine neue Kultur des Sammelns und neue soziale Anforderungen an das Reden über Kunst bis hin zu ersten Versuchen einer Bestimmung der (kunst-)historischen Bedeutung eines Werkes reichten.
Besonders herausfordernd erwies sich von Anfang an das Reden über Kunst. Als Hilfsmittel wurden spätestens mit Beginn des 17. Jahrhunderts verschiedene Formen von Ratgeber- und Einführungsliteratur entwickelt, an denen sich die Notwendigkeit der Wertzuschreibung besonders offenkundig nachvollziehen lässt.
Der Vortrag fragt so nach der frühen Geschichte der »Produktion des Werts kultureller Güter«, wie sie Pierre Bourdieu in »Die Regeln der Kunst« ab dem 19. Jahrhundert analysiert hat.
Ulrich Pfisterer ist Professor für allgemeine Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Kunst Italiens an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor des Zentralinstituts für Kunstgeschichte.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.