Die Bayerische Akademie der Schönen Künste verleiht der Kulturjournalistin Julie Metzdorf die Wilhelm-Hausenstein-Ehrung für Verdienste um kulturelle Vermittlung. Die Ehrung, dotiert mit 5.000 Euro, vergibt das Direktorium der Akademie und ist nach Wilhelm Hausenstein (1882–1957) benannt, dem ersten Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Julie Metzdorf versteht es, Kunst in Sprache zu übersetzen. Es ist ihre besondere Kunst, Kunst in all ihren Erscheinungsformen zu vermitteln. Virtuos öffnet sie im Radio Räume für Werke, die im Hören Gestalt annehmen. Die Kunsthistorikerin bringt in ihrer präzisen, literarischen Sprache im flüchtigen Medium des gesprochenen Wortes die Schaffensprozesse sowie die Kunstwerke den Zuhörenden nahe. Dabei formuliert und spricht sie ihre Texte so anschaulich, dass sie zu einem Hörerlebnis werden. Sie gibt wesentliche Erfahrungen in der Begegnung mit Kunstwerken weiter. Entsprechend weit reicht ihr Interesse: von der Bildenden Kunst über das Kunsthandwerk bis hin zur zeitgenössischen Architektur. Julie Metzdorf begreift sich als vermittelnde Partnerin und zeichnet mit ihren Texten jenseits von zeitgeistiger Kritik Portraits von Künstlerinnen und Künstlern und ihren Arbeiten. Das ist Kunstvermittlung und Radiokultur im besten Sinn in Zeiten, in denen beides zu verschwinden droht. W. C. W.
Julie Metzdorf (*1979 in Erfurt) studierte Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Regensburg (u. a. bei Prof. Jörg Traeger) und in Sevilla. Seit 2007 arbeitet sie als freie Kulturjournalistin in München. Sie ist vor allem als Hörfunk-Autorin für den Bayerischen Rundfunk (u. a. Kulturwelt, Kulturleben, Radiowissen, Welt am Morgen) und Deutschlandfunk Kultur (Fazit) tätig. Daneben schreibt sie für verschiedene Zeitschriften (Art Aurea, Münchner Feuilleton etc.). Ihr Interesse gilt insbesondere Objekten aus den Bereichen Keramik, Glas und Metall, außerdem künstlerischem Schmuck und allen Formen von Gestaltung im Handwerk. Neben aktuellen Ausstellungsbesprechungen veröffentlicht sie Künstlerinnen- und Künstler-Portraits, Features zu einzelnen Aspekten zeitgenössischer Kunst und zur Kunstgeschichte sowie Buch- und Hörbuchrezensionen.
© Lina Ruske,
Lorenz Lindner
Lorenz Lindner (*1980 Erfurt) ist als interdisziplinärer Künstler tätig. Er studierte Bildende Kunst in den Klassen Freie Kunst sowie Installation und Raum an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig und absolvierte dort 2010 das Meisterschülerdiplom.
Sein Projekt Molto ist eine Mischform aus Konzert, Performance und Klanginstallation. Klangskulpturen und Perkussionsinstrumente werden zusammen mit minimalen elektronischen Tönen zu einer atmosphärischen Erzählung verbunden.
Lindners Schaffen ist von einem feinen Gespür für Details und großer Wertschätzung für das Unscheinbare geprägt. Neben seinen Performances realisiert Lorenz Lindner zahlreiche Ausstellungen, Klanginstallationen sowie musikalische Solo- und Gruppenprojekte.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.