Akademos hieß ein Hain in der Nähe von Athen, den Platon im Jahr 387 vor Christus kaufte, um dort philosophisch-wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen, gerne auch im Gehen. In den heutigen Akademien der Künste wird weniger gegangen, mehr gesessen. Vielleicht sollten wir das ändern?
Die Akademien bieten den Künsten Schutz und Raum. Sie vertreten ihre gesellschaftlichen Belange.
Akademien wandeln sich. Es geht um Beharrung, aber auch um Transformation – wie in der Gesellschaft überhaupt. Das Überschreiten von Grenzen wird zur Notwendigkeit.
Ist das etwa neu? Kunst stellte schon immer die eigenen Regeln und Bedingungen, ihre Prozesse, Erscheinungen und Inhalte in Frage. Im Miteinander werden Verhältnisse reflektiert und entworfen.
Die Künste bieten der Gesellschaft ein einmaliges Sensorium zur Reflexion aktuellen Geschehens und darüber hinaus Modelle für den Entwurf zukünftiger Ereignisse. Sie zu beschränken hieße, die Gesellschaft ihres schöpferischen Potentials zu berauben. Gerade dort, wo Kunst zweckfrei agiert, wo manches von dem, was sie hervorbringt, sinnlos oder gar unsinnig erscheint, verbergen sich fantastische Möglichkeiten. Deren Wert und Nutzen wird allerdings meist spät erst erkannt. M. T.
Darüber sprechen die deutsch-niederländische Komponistin Iris ter Schiphorst, stellvertretende Direktorin der Sektion Musik an der Akademie der Künste, Berlin, Ursula Münch, seit 2011 Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, der Komponist Manos Tsangaris, Präsident der Berliner Akademie der Künste seit 2024 und der Kunsthistoriker Wolfgang Holler, seit 2021 Präsident der Sächsischen Akademie der Künste.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.