Betrachtungen zum Phänomen Schmuck zwischen Performanz und Repräsentation im Kontext der Arbeiten von Volker Atrops, der auszog, beides zu hinterfragen.
Volker Atrops, Kunstpreisträger der Akademie 2022, präsentiert Zeichnungen und Artefakte aus seinem Wohn- und Arbeitsumfeld. Einige Objekte entpuppen sich bei näherer Betrachtung als Schmuckstücke – ein künstlerisches Medium en miniature, das ihn seit seiner Jugend fasziniert. Denn Schmuckstücke entfalten im Kontext ihrer Entstehung und Ausstellung sowie ihres Getragenwerdens eine spezifische Wirkung. Schmuck verändert sich durch die Person, die ihn trägt, und die Kontexte, in denen er erscheint. Er kommuniziert Identitäten und interagiert mit seiner Umgebung, sei es in der Schale im Badezimmer, hinter Glas in der königlichen Residenz oder in der Bayerischen Staatsoper.
Der Perspektivenwechsel, die Betrachtung eines Ortes oder Ereignisses aus einem anderen Blickwinkel, ist zentral für Atrops’ Arbeiten. Er selbst sieht sich außerhalb des Kunst- und Schmuckbetriebs, lädt uns aber ein, seinem Blick zu folgen. Übermalt und durchdrungen von Atrops’ Sicht auf das besondere gesellschaftliche Phänomen Schmuck, beleuchtet der Vortrag die historische Genese der Bedeutung von Schmuck im Spannungsfeld von Repräsentation und Performanz sowie seine spezifische Erscheinungsform in Atrops’ intimer künstlerischer Werkschau. J. W.
© Levan Jishkariani,
Julia Wild
Julia Wild ist seit 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Studiengängen Edelstein und Schmuck der Hochschule Trier am Standort Idar-Oberstein. Ihre Lehrtätigkeit umfasst Kulturwissenschaften, Schmuckgeschichte und -theorie. Ihr Interesse gilt dem Schmuck als Mittel symbolischer Kommunikation und Verkörperung im privaten und öffentlichen Raum.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.