Der Abend „East-West-Central-South“ präsentiert zeitgenössische afrikanische Klaviermusik von sechs Komponist:innen aus Südafrika, Äthiopien, Nigeria und dem Kongo aus den Jahren 1987–2022.
In einer zunehmend durch Globalisierung internationalisierten und diversifizierten Szene der zeitgenössischen Musik wird mit diesem Konzert das aktuelle zeitgenössische Musikschaffen einiger afrikanischer Länder ein wenig in den Fokus der Aufmerksamkeit gestellt.
Spannend dabei ist, zu erleben, wie die afrikanischen Komponist:innen musikalische Paradigmen der westlichen zeitgenössischen Musikszene übernehmen, diese transformieren oder durch eigene Paradigmen ersetzen.
So entsteht ein umfassenderer Blick auf das zeitgenössische Musikschaffen über die rein westliche Perspektive hinweg.
Die Auswahl der vorgestellten Komponist:innen erfolgte nicht mit dem Anspruch, einen repräsentativen Überblick über das zeitgenössische Komponieren in Afrika zu bieten, da dies gar nicht möglich ist in Anbetracht der geografischen Dimensionen dieses Kontinents.
Mit diesem Konzert beginnt die Reihe „Neue & neueste Klaviermusik“, die im Herbst fortgeführt wird. S. K.
Programm:
Clare Loveday (*1967, Südafrika)
Johannesburg Etude Nr. 1 (2012)
Johannesburg Etude Nr. 2 (2015)
Andile Khumalo (*1978, Südafrika)
Schau-fe[r]n-ster II for piano (2014)
Chidi Obijiaku (*1990, Nigeria)
A Walk in a Misty Morning (2022)
Ezra Abate Yiman (*1961, Äthiopien)
Five short piano pieces (1987)
- Basso Ostinato
- Prelude
- Kids Game
- Thought
- Bourlesqua
Bongani Ndodana-Breen (*1975, Südafrika)
Isiko (2019)
André Bangambula Vindu (*1953, Kongo)
Lullaby from Suite for Piano (1990)
Schon im Frühjahr 2023 beehrte Jan Gerdes die Bayerische Akademie der Schönen Künste mit einem fulminanten Programm der Klaviermusik von George Crumb. Er gehört zu den interessantesten und vielseitigsten Musiker:innen seiner Generation. Als vielfach ausgezeichneter Pianist zwischen Tradition und Avantgarde beherrscht er sowohl das klassisch-romantische als auch das zeitgenössische Repertoire.
Jan Gerdes studierte Klavier an den Musikhochschulen Hannover, Detmold und Essen bei Kurt Bauer, Renate Kretschmar-Fischer, Nerine Barrett und Bernhard Wambach. Eine internationale Konzerttätigkeit führte den vielfach ausgezeichneten Künstler in viele Länder Europas, nach Südamerika und Fernost. Er gastierte bei namhaften Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, MaerzMusik Berlin, den Dresdner Musikfestspielen, Bregenzer Festspielen, Festival Musica Straßburg, Kunstfest Weimar, Centre Acanthes Metz, Ultraschall Berlin, Beethovenfest Bonn und den Darmstädter Ferienkursen und trat in großen Konzertsälen wie Konzerthaus Berlin, Kölner Philharmonie, Wiener Konzerthaus Tonhalle Düsseldorf, Alte Oper Frankfurt und Berliner Philharmonie auf.
Es liegen CD-, Fernseh- und Rundfunkaufnahmen für den NDR, WDR, MDR, HR, RB, ORF, Deutschlandradio Berlin vor, darunter bereits vier Soloalben.
Gerdes arbeitete mit einigen der führenden zeitgenössischen Komponisten wie Karlheinz Stockhausen, Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann und Peter Ruzicka zusammen und spielte zahlreiche Uraufführungen namhafter Komponist:innen.
Als Grenzgänger zwischen Klassik, Neuer Musik und elektronischer Musik gründete er die elektroakustischen Projekte EROL und rand, die die Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Klaviermusik und elektronischer Clubkultur ausloten.
In jüngster Zeit tritt Jan Gerdes auch häufiger als Komponist in Erscheinung. Sein Soloprojekt „Songs and Improvisations“ – das gleichnamige Album erschien Ende 2023 – bewegt sich stilistisch im Spannungsfeld von Klassik und Jazz.
Das Album zum heutigen Abend „East-West-Central-South“ erschien 2024 bei dem Label Genuin.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.